Reitbeteiligung
Reitbeteiligung – gemeinsam fürs Pferd sorgen
Eine Reitbeteiligung kann ein echter Glücksgriff sein – für Dich als Pferdebesitzer:in ebenso wie für die Person, die regelmäßig mit deinem Pferd reiten darf. Es ist eine echte Win-win-Situation: Du bekommst Unterstützung im Stall, dein Pferd wird regelmäßig bewegt – und die Reitbeteiligung kann den Traum vom „eigenen“ Pferd zumindest ein Stück weit erleben, ohne alle Kosten und Verpflichtungen tragen zu müssen.
Aber wie bei jeder guten Beziehung gilt auch hier: Je klarer die Regeln von Anfang an sind, desto besser funktioniert’s. Besonders wichtig: Das Thema Haftung und Versicherung sollte unbedingt sauber geklärt sein. Warum das so ist – und worauf du sonst noch achten solltest – erfährst du in diesem Beitrag.
Vorteile einer Reitbeteiligung – für beide Seiten
Für dich als Pferdehalter:in
1. Entlastung im Alltag
Pferdehaltung ist mehr als ein Hobby – sie kostet Zeit, Energie und Nerven. Wenn du jemanden hast, der dein Pferd zuverlässig versorgt, bewegt und vielleicht sogar kleinere Arbeiten im Stall übernimmt, verschafft dir das wertvolle Entlastung. Gerade an stressigen Arbeitstagen oder im Urlaub ein echtes Plus.
2. Finanzielle Unterstützung
Viele Reitbeteiligungen beteiligen sich an den laufenden Kosten – z. B. an Stallmiete, Hufschmied oder Futter. Das kann die monatliche Belastung deutlich senken. Wie hoch der Anteil ist, ist natürlich Verhandlungssache.
Für die Reitbeteiligung
1. Regelmäßiger Kontakt zum Pferd
Nicht jeder kann oder möchte sich ein eigenes Pferd leisten. Eine Reitbeteiligung ist da eine super Alternative. Man kann regelmäßig reiten, Verantwortung übernehmen und eine echte Beziehung zu einem Tier aufbauen.
2. Praxiserfahrung sammeln
Gerade für Reiter:innen, die über den Reitunterricht hinaus Erfahrungen im Umgang mit dem Pferd sammeln wollen, ist eine Reitbeteiligung Gold wert. Ob Bodenarbeit, Ausritte oder die Versorgung im Alltag – man lernt enorm viel dazu.
Und was ist mit der Haftung?
Kommen wir zum spannenderen Teil: Wer haftet eigentlich, wenn was passiert?
Ob Dein Pferd beim Ausritt scheut und ein Fahrrad umfährt oder die Reitbeteiligung sich verletzt – im Ernstfall kann es teuer werden. Und hier kommt die sogenannte Gefährdungshaftung ins Spiel.
Gefährdungshaftung – was bedeutet das?
Laut § 833 BGB haftest Du als Tierhalter:in grundsätzlich für alle Schäden, die dein Pferd verursacht – auch wenn Du selbst gar nichts dafür kannst. Diese Haftung gilt auch dann, wenn Dein Pferd gerade von jemand anderem, also z. B. der Reitbeteiligung, bewegt wird.
Das bedeutet: Kommt es zu einem Schaden, kannst Du als Halter:in schnell in der Verantwortung stehen – finanziell und rechtlich.
Ohne Pferdehalterhaftpflicht geht gar nichts
Eine Pferdehalterhaftpflichtversicherung ist daher Pflicht – ohne Wenn und Aber. Achte dabei unbedingt darauf, dass Deine Reitbeteiligung mitversichert ist. Denn nur dann sind auch Schäden abgedeckt, die passieren, wenn dein Pferd gerade in der Obhut deiner Reitbeteiligung ist.
Was du bei der Versicherung beachten solltest:
Namentliche Nennung: Manche Versicherer verlangen, dass Reitbeteiligungen namentlich im Vertrag aufgeführt sind. Klär das am besten direkt mit dem Anbieter.
Drittschäden: Die Versicherung sollte Schäden gegenüber Dritten abdecken – auch dann, wenn dein Pferd gerade von der Reitbeteiligung geführt oder geritten wird.
Schäden an der Reitbeteiligung selbst: Besonders heikel wird es, wenn deine Reitbeteiligung selbst zu Schaden kommt – etwa durch einen Sturz. Viele Haftpflichtversicherungen decken Schäden an mitversicherten Personen nicht automatisch ab. Das kann im schlimmsten Fall zu einer echten Versicherungslücke führen.
Hier lohnt sich ein genauer Blick in die Versicherungsbedingungen – oder ein Gespräch mit einem Experten. Tierversicherung.biz bietet Dir einene komfortable Terminbuchung dazu an, so bestimmst Du den Zeitpunkt ohne lange Wartezeiten.
Reitbeteiligung ohne Vertrag? Lieber nicht.
So eine Reitbeteiligung beruht oft auf Vertrauen – aber ein schriftlicher Vertrag ist trotzdem unbedingt zu empfehlen. Auch wenn ihr Euch gut versteht: Schwarz auf Weiß ist besser als im Streitfall auf Vermutungen angewiesen zu sein.
Was sollte im Vertrag stehen?
Welche Tage und wie oft darf die Reitbeteiligung reiten?
Welche Aufgaben (z. B. Stallarbeit, Füttern) übernimmt sie zusätzlich?
Wie hoch ist die monatliche Kostenbeteiligung?
Welche Regeln gelten für Ausritte, Springen oder Reitunterricht?
Was ist bei Krankheit oder Urlaub?
Wie sieht es mit der Haftung aus?
Wie kann die Vereinbarung gekündigt werden?
Wichtig: Vermeide juristisch fragwürdige Formulierungen wie „jegliche Haftung wird ausgeschlossen“ – solche Klauseln sind in der Regel nicht rechtsgültig. Hier hilft ein klar formulierter, fairer Vertrag beiden Seiten.
Checkliste: Das solltest Du klären, bevor du eine Reitbeteiligung vereinbarst
- Ist die Person zuverlässig, verantwortungsvoll und pferdeerfahren?
- Stimmt die Chemie zwischen ihr und deinem Pferd?
- Habt ihr euch auf klare Regeln geeinigt?
- Gibt es einen schriftlichen Vertrag?
- Ist die Reitbeteiligung bei deiner Pferdehaftpflicht mitversichert?
- Besteht auch Versicherungsschutz, wenn die Reitbeteiligung selbst zu Schaden kommt?
Fazit: Gute Vorbereitung ist der beste Schutz
Eine Reitbeteiligung ist eine tolle Sache – für dich, dein Pferd und die beteiligte Person. Damit das Ganze langfristig gut funktioniert, sind klare Absprachen, ein schriftlicher Vertrag und der passende Versicherungsschutz unverzichtbar. So könnt ihr euch beide auf das konzentrieren, was wirklich zählt: das gemeinsame Erlebnis mit dem Pferd.