Die Gebührenordnung für Tierärzte- Was Tierhalter wissen müssen

Wenn Du schon einmal mit Deinem Haustier beim Tierarzt warst, hast Du wahrscheinlich die Kosten der Behandlung bemerkt. Diese sind nicht willkürlich festgelegt, sondern basieren auf der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Doch was steckt hinter der GOT, warum gibt es sie überhaupt, und warum wird sie immer wieder angepasst?

Historie der GOT – Ein kurzer Blick zurück

Die GOT wurde erstmals 1940 eingeführt, um eine einheitliche Basis für tierärztliche Leistungen in Deutschland zu schaffen. Damals war das Hauptziel, Tierhalter vor überhöhten Kosten zu schützen und gleichzeitig sicherzustellen, dass Tierärzte angemessen für ihre Arbeit entlohnt werden. Seitdem wurde die GOT regelmäßig aktualisiert, um den Entwicklungen in der Tiermedizin, den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und dem Tierschutz gerecht zu werden. Die letzte größere Überarbeitung erfolgte im November 2022, um die Honorare den gestiegenen Kosten und Anforderungen der modernen Tiermedizin anzupassen.

Warum gibt es die GOT?

Die GOT ist eine verbindliche Regelung für alle praktizierenden Tierärzte in Deutschland. Sie soll:

• Fairness sicherstellen: Für Tierhalter wird eine transparente und nachvollziehbare Abrechnung garantiert.
• Existenz sichern: Tierärzte können kostendeckend arbeiten, was auch die Qualität der Versorgung gewährleistet.
• Qualitätsstandards fördern: Einheitliche Preise verhindern, dass niedrige Honorare zu einer Absenkung der Behandlungsqualität führen.

Die verschiedenen Kostensätze – Warum gibt es Unterschiede?

Die GOT legt einen Rahmen fest, der den Tierärzten Flexibilität bei der Abrechnung ermöglicht. Für jede Leistung gibt es drei Kostensätze:

• Mindestsatz: Dies ist der niedrigste Betrag, den ein Tierarzt für eine Leistung berechnen darf. Er wird oft bei Routineuntersuchungen oder Standardbehandlungen angewendet.
• Höchstsatz: Der Höchstsatz definiert die Obergrenze der Kosten. Er kann berechnet werden, wenn eine Behandlung besonders zeitaufwendig oder kompliziert ist, z. B. bei einem Notfall oder speziellen Diagnosen.
• Faktor über den Höchstsatz hinaus: In besonderen Fällen, z. B. bei Notdiensten außerhalb der regulären Öffnungszeiten, können Tierärzte auch über den Höchstsatz hinaus abrechnen. Dies muss jedoch vorab mit dem Tierhalter vereinbart werden.

Der jeweilige Satz hängt von mehreren Faktoren ab, darunter:

• Zeitaufwand: Komplexere Behandlungen erfordern mehr Zeit und Ressourcen.

• Dringlichkeit: Bei Notfällen oder Eingriffen außerhalb der regulären Sprechzeiten kann ein höherer Satz berechnet werden.

• Schwierigkeit: Für komplizierte Eingriffe wie Operationen kann der Tierarzt den Höchstsatz ansetzen.

Warum ist die GOT wichtig für Tierhalter?

Ohne die GOT könnte es zu stark schwankenden Preisen kommen, die für Tierhalter schwer nachvollziehbar wären. Sie schützt also nicht nur die Tierärzte, sondern auch die Verbraucher. Gleichzeitig trägt sie dazu bei, dass Tierärzte qualitativ hochwertige Behandlungen anbieten können, ohne Abstriche machen zu müssen.

Weiterführende Informationen

• Offizielle Informationen zur GOT: Bundestierärztekammer