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Welpe liegt im Bett unter der Decke und schläft

Besonders häufig sind Welpen betroffen

Weitere Bezeichnungen:
Canine Parvovirus, Hundeseuche

Durch das Canine Parvovirus wird bei Hunden die Parvovirose ausgelöst. Die Virusinfektion ist hochansteckend und kann unbehandelt schnell tödlich enden. Empfänglich sind meistens Welpen oder Hunde ohne ausreichenden Impfschutz.

Leider werden immer wieder Welpen illegal mit gefälschten Impfausweisen nach Deutschland importiert. Da die Hunde zudem oft in einem schlechten Allgemeinzustand sind und keinerlei Impfschutz haben, kommt es hier vermehrt zu Parvovirose Infektionen.

Die Inkubationszeit (Zeitraum der Ansteckung bis zum Ausbruch) beträgt in der Regel 7-14 Tage. Ab dem 4. Tag nach der Infektion, können die Parvoviren aber bereits mit dem Kot ausgeschieden und so andere Hunde infiziert werden. Zu diesem Zeitpunkt können die Viren auch bereits im Kot nachgewiesen werden.

Der Verlauf der Krankheit beginnt oft mit Apathie, Inappetenz und Fieber. Daraufhin treten Erbrechen und schwere Durchfälle ein, in denen sich oft Blut befindet. Dadurch, dass die Hunde keine Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen und durch die Magen Darm Symptomatik viel Flüssigkeit und Elektrolyte verlieren, kommt es im weiteren Verlauf zu hochgradiger Dehydrierung der Tiere. Die Viren vermehren sich im Knochenmark und in lymphatischen Zellen und sorgen hier für die Zerstörung von roten und weißen Blutkörperchen. Das Herz wird ebenfalls von dem Virus angegriffen und kann zu einer Herzmuskelentzündung führen. Die im Dünndarm bereits von Viren befallen Zellen werden zerstört und Darmbakterien und Toxine werden in die Blutbahn freigesetzt.

 Kleiner Welpe schläft und hat eine Infusion am Bein

Die Blutvergiftung sowie die Bakterien innerhalb der Organe, können schnell zum Tode des Tieres führen. In seltenen Fällen kommt es zu akuten Verläufen, bei denen die Hunde plötzlich versterben, ohne vorher unter Durchfall gelitten zu haben. Ein stark geschädigter Herzmuskel ist die häufigste Todesursache.

Die Leukopenie (Mangel an weißen Blutkörperchen) und Anämie (Blutarmut) sind im Blutbild erste Anzeichen für das Vorliegen einer Parvovirose. Zudem kann durch einen Schnelltest ein Virusnachweis im Kot erfolgen, der schnell Gewissheit schafft.
Weitere Arten der Diagnostik sind: Antikörpernachweis im Blut, PCR Nachweismethode im Blut oder eine elektronenmikroskopische Untersuchung.

Übertragbarkeit:

Das Gefährliche der Parvovirose ist, dass ein infiziertes Tier die Viren bereits übertragen kann, wenn es selbst noch keinerlei Symptome zeigt. Eine trächtige Hündin, die mit Parvovirose infiziert ist, kann so auch ihre ungeborenen Welpen anstecken.

Die Übertragung kann direkt von Hund zu Hund und indirekt fäkal-oral über kotkontaminiertes Futter und Gegenstände wie Kleidung und Spielzeug erfolgen.

Mit den mutierten Varianten des Parvovirus CPV-2a, CPV-2b und den CPV-2c können sich auch Katzen infizieren und diese können untereinander übertragen werden.

  • Übertragbar von Hund zu Hund
  • Übertragbar von Hund zu Katze
  • Übertragbar von Katze zu Hund

So erkennst Du eine Parvovirose

  • Fieber
  • Apathie (Bewusstseinsstörung)
  • Erbrechen (Vomitus)
  • Blutiger Durchfall
  • Appetitlosigkeit

Diese Rassen sind besonders betroffen

In der Regel können sich alle Hunde mit dem Parvovirus infizieren. Es gibt aber Rassen die häufiger betroffen sind als andere.

Häufig sind es Junghunde und Welpen, die an der Parvovirose erkranken.

So wird eine Parvovirose behandelt

Die frühzeitige und richtige medizinische Behandlung ist das aller Wichtigste. Besonders bei Welpen wird die Situation sehr schnell kritisch.

Da die Krankheit durch Viren verursacht wird, gibt es leider kein Medikament, um sie zu heilen.

Während der Behandlung kann es zu Komplikationen kommen. Mögliche Komplikationen sind die Blutvergiftung (Septikämie) und die DIC (Disseminierte intravasale Koagulopathie). Hierbei kommt es zu einem starken Verbrauch der Gerinnungsfaktoren, was zur Folge hat, dass die Blutungsneigung erhöht ist.

Da erkrankte Hunde oft schwere Krankheitssymptome zeigen, müssen einige Maßnahmen zur Behandlung angewendet werden:

  • Breitbandantibiotikum zur Vermeidung von Sekundärinfektionen
  • Wärme
  • Magenschutztabletten
  • Medikamente gegen Übelkeit
  • Mittel zur Stärkung des Immunsystems  
  • Bei Verweigerung der Nahrung müssen die Tiere zwangsernährt oder durch eine Sonde gefüttert werden
  • Bei hochgradiger Anämie muss das Tier eine Bluttransfusion bekommen
  • Intravenöse Infusionstherapie zum Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlusts

Durch den hohen Eiweißverlust über die geschädigte Darmwand kann es zu Ödemen und Flüssigkeitsergüssen kommen. Ebenfalls können Darminvaginationen auftreten, bei denen ein Teil des Darms in ein anderes Darmsegment eindringt. In diesen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein.

Was Du selbst tun kannst

Der beste Schutz, den Dein Hund haben kann, ist die Impfung. Man sollte sich hierbei an die Empfehlung der ständigen Impfkommission halten.

Zurzeit wird empfohlen, seinen Welpen mit der 8., der 12. und der 16. Woche zu impfen und nach 15 Monaten erneut. Danach ist es ausreichend, den Impfschutz alle drei Jahre aufzufrischen.

Wenn Dein Hund bereits an Parvovirose erkrankt ist und sich nicht in stationärer Behandlung befindet, solltest Du:

  • Darauf achten, dass er keinem Stress ausgesetzt ist
  • Eine Magen-Darm Schonkost verabreichen. Das kann eine Mischung aus Reis und Hühnchen sein
  • Deinen Hund warmhalten
  • Deinen Hund von anderen Tieren separieren und höchste Hygienemaßnahmen durchführen, da die Parvoviren ca. 10 Tage mit dem Stuhl ausgeschieden werden
  • Ein Desinfektionsmittel anwenden, was wirksam gegen Parvoviren ist

Prognose für die Parvovirose

Das wichtigste ist die Erkrankung so schnell wie möglich zu diagnostizieren und mit der richtigen Therapie zu beginnen.

Die Prognose hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Es kommt darauf an, wie alt das Tier ist, wie sein Allgemeinzustand ist, ob Begleitinfektionen vorliegen und vor allem ob, wie und wann es behandelt wird. 

Wird die Erkrankung schnell diagnostiziert und sofort mit der Behandlung begonnen, steigt die Überlebenschance. Bei stationärer intensiver Therapie liegen die Heilungschancen zwischen 50 und 80 %.

Eine unbehandelte Parvovirose Infektion führt dagegen leider sehr schnell zum Tod und es überleben nur knapp 10 % der Hunde.

Schäferhund Welpe springt glücklich auf einer Wiese und guckt in die Kamera
Schäferhund Welpe sitzt mit seinem Frauchen auf einer grünen Wiese

Das Kostet die Behandlung der Parvovirose

Da die Behandlung der Parvovirose meist eine intensivmedizinische stationäre Therapie erforderlich macht, können die Kosten sehr schnell in den vierstelligen Bereich gehen.

Unsere Angabe dient lediglich als Orientierungshilfe.

Gesamtkosten

1.000 – 6.500 EUR

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Weitere Informationen zur Parvovirose

Beschreibung
Das Parvovirus ist ein sehr kleines, unbehülltes DNA-Virus.

Vom ursprünglichen Erreger der Parvovirose (CPV-2) gibt es mittlerweile neuere, mutierte Typen, den CPV-2a, CPV-2b und den CPV-2c.

Die Parvovirose verläuft als zyklische Allgemeininfektion mit Manifestation des Darmephitels und Symptomen wie Fieber, Anorexie, Erbrechen und unstillbaren Durchfällen.

Als erstes befällt das Virus die Lymphknoten im Rachenraum und die Mandeln. Dann breitet es sich weiter in dem lymphatischen Gewebe des Darms und Thymus (Drüse im lymphatischen System) aus und geht von dort in den ganzen Körper. In den Kryptenzellen des Dünndarms, den Knochenmarkszellen sowie den lymphatischen Zellen in Thymus und Milz kommt es zur Virusreplikation (Virusvermehrung) und danach zur Virämie. Besonders gut vermehren können sich die Viren auch im Herzmuskel, was bei jungen Hunden oft zum akuten Herztod führt. Bei Hunden, die die Erkrankung überleben, können dauerhafte Schäden des Herzens, mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit zurückbleiben.

Ursache
Ursache für die Parvovirose ist die Infektion mit den Caninen Parvoviren. Diese sind hochansteckend und breiten sich schnell im ganzen Körper der Tiere aus.

Risikofaktoren
Es gibt Hunde, die laut Statistik häufiger an Parvovirose erkranken.
Zu diesen Rassen zählen: Rottweiler, Dobermann Pinscher, Englische Springer Spaniel und Deutsche Schäferhunde.

In der Regel kann sich aber jeder Hund mit dem Virus infizieren. Wenn sich Hunde in großen Gruppen, wie in Zuchten oder Tierheimen befinden, begünstigt das ebenfalls eine Infektion.

Häufig sind es Junghunde und Welpen, die an dem Parvovirus erkranken. Das liegt daran, dass sie meistens noch keinen Impfschutz haben und ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist.

Pathologie
In der makroskopischen Untersuchung zeigt sich:

Am Herzmuskel: Helle Herde am Myokard
Am Dünndarm: katarrhalische Enteritis, Wandödeme, Hyperämie, Veränderungen an den Lymphknoten
Am Knochenmark: Gallertiges, dunkelrotes Knochenmark

In der histologischen Untersuchung zeigt sich:

Am Herzmuskel: nicht eitrige Myokarditis, Nachweis von intranukleären Einschlußkörperchen in Myokardiozyten, Umfangreiche Fibrosefelder
Am Dünndarm: Enterozyten sind geschädigt
Am Knochenmark: Völliger Schwund des hämatopoetischen Markes

Hund liegt in den Armen von seinem Herrchen

Die wichtigsten Fragen zur Erkrankung

Wir haben die häufigsten Fragen unserer User für Dich zusammengestellt.

Der Parvovirus ist seiner Umwelt gegenüber sehr widerstandsfähig. Er kann bei entsprechenden Temperaturen bis zu 6 Monaten im Kot ansteckungsfähig sein. Die Viren überleben Temperaturen von über 70 Grad Celsius.

Nur durch bestimmte Desinfektionsmittel lässt sich das Virus sicher abtöten.

Laut der ständigen Impfkommission sollte die Grundimmunisierung eines Welpen bereits mit der 8. Woche beginnen und danach noch zweimal im Abstand von vier Wochen durchgeführt werden. Eine Wiederholung sollte nach 15 Monaten erfolgen. Danach sollte die Impfung alle 3 Jahre aufgefrischt werden.

Wenn die Parvovirose frühzeitig erkannt und adäquat behandelt wird, stehen die Heilungschancen bei über 90 %. Es können jedoch Folgeschäden wie zum Beispiel Herzmuskelerkrankungen zurückbleiben.

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