Ein schmerzhafter Notfall, der schnelles Handeln erfordert
Weitere Bezeichnungen:
Laminitis, Rehe, Huflederhautentzündung, Reheschub, Futterrehe
Hufrehe, medizinisch als Laminitis bezeichnet, ist eine Entzündung der Huflederhaut, die durch eine gestörte Durchblutung des Hufgewebes entsteht. Sie betrifft vor allem Pferde mit Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen oder Fütterungsfehlern.
Auslöser sind unter anderem zu viel Kraftfutter, fruktanreiches Gras, Hormonstörungen wie EMS oder Cushing sowie Überlastung nach Lahmheit. Typische Symptome sind klammer Gang, Hufwärme, vermehrtes Liegen und sichtbare Schmerzreaktionen.
Ohne Behandlung kann es zur Rotation oder zum Absinken des Hufbeins kommen – ein schwerwiegender und schmerzhafter Zustand.

So erkennst du eine Hufrehe bei deinem Pferd
- Appetitlosigkeit
- Lahmheit
- Unruhe
- Gangstörungen
- Lahmheit der Hintergliedmaße
- Das Tier entlastet das betroffene Bein
- Staksiger Gang
- Scharren mit den Hufen
- Schwitzen
Diese Pferde sind besonders betroffen
Besonders gefährdet sind Pferde mit Übergewicht, Stoffwechselstörungen oder empfindlichem Organismus. Auch leichtfuttrige Rassen, die auf Weidegras stark reagieren, sowie Ponys neigen zur Hufrehe. Je stärker der Fruktangehalt im Futter, desto höher das Risiko.
So wird Hufrehe beim Pferd behandelt
Ziel der Behandlung ist die schnelle Entzündungshemmung und Entlastung des Hufes. Akut wird das Pferd in eine weiche, tiefe Einstreu gestellt und darf sich möglichst wenig bewegen. Kühlende Hufverbände, entzündungshemmende Medikamente und engmaschige tierärztliche Kontrolle sind essenziell. In schweren Fällen erfolgt eine orthopädische Hufkorrektur. Auch die Fütterung muss sofort angepasst werden, um weitere Belastung zu vermeiden.
Akutbehandlung
Entzündungshemmer, Boxenruhe, Hufkühlung mit Wasser oder Eispackungen.
Langzeitmanagement
Hufpflege, Ernährungsumstellung, Kontrolle von EMS oder Cushing.
Hufkorrektur
Therapeutische Beschläge oder barhuf mit Hufpolstern nach tierärztlicher Empfehlung.
Was Du selbst tun kannst
Füttere dein Pferd kontrolliert und vermeide plötzliche Futterumstellungen – besonders im Frühjahr bei Weidebeginn. Reduziere Zucker- und Stärkegehalte im Futter und achte auf das Gewicht deines Pferdes.
Führe ein Futtertagebuch, um Problemquellen frühzeitig zu erkennen. Bei bekannten Stoffwechselproblemen ist ein gezielter Diätplan hilfreich.
Gestalte Bewegungsmöglichkeiten angepasst an das Leistungsniveau deines Pferdes. Lasse regelmäßig Blutwerte kontrollieren – insbesondere Insulin und ACTH bei EMS- oder Cushing-Verdacht.
Bestelle den Hufschmied rechtzeitig bei Veränderungen. Pferde mit Hufrehe-Risiko sollten nur begrenzt auf frisches Gras oder Weiden mit hohem Fruktangehalt.
Prognose bei Hufrehe beim Pferd
Die Prognose hängt stark von der Schwere und Dauer des Reheschubs sowie der Reaktionsgeschwindigkeit ab.
In akuten Fällen kann eine vollständige Genesung erreicht werden, wenn schnell gehandelt wird. Bei chronischer Hufrehe bleiben oft Schäden am Hufträgerapparat zurück, die dauerhaft betreut werden müssen.
Eine konsequente Nachsorge und angepasste Fütterung erhöhen die Lebensqualität deutlich und minimieren das Rückfallrisiko.


Das kostet die Behandlung einer Hufrehe beim Pferd
Die Kosten variieren je nach Verlauf. Je früher eingegriffen wird, desto geringer der Aufwand. Chronische Verläufe bedeuten regelmäßige Hufbearbeitung und ggf. Medikamente.
Akutbehandlung mit Tierarzt
150 – 300 EUR
Medikamente & Hufkühlung
50 – 150 EUR
Langzeitbetreuung inkl. Spezialbeschlag
200 – 600 EUR pro Jahr
Kann ich mein Tier versichern?
Nach dieser Erkrankung kann Dein Tier in der Regel versichert werden.
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Weitere Informationen zu Hufrehe beim Pferd
Auslöser und Risikofaktoren verstehen
Hufrehe zählt zu den metabolischen Erkrankungen und ist eng mit Stoffwechselproblemen, Überfütterung und hormonellen Dysbalancen verknüpft. Der Hauptauslöser ist eine zu hohe Aufnahme an leicht verdaulichen Kohlenhydraten – sei es über Weidegras oder Kraftfutter. Auch Medikamente wie Cortison können eine Rehe auslösen. Bei Erkrankungen wie Cushing oder EMS ist die Hufrehe oft eine Folgeerkrankung und erfordert eine ganzheitliche Betrachtung des Pferdes.
Diagnose und Therapieablauf beim Tierarzt
Ein erfahrener Tierarzt erkennt Hufrehe anhand von Gangbild, Schmerzreaktion und Hufpuls. Ergänzend wird häufig geröntgt, um eine mögliche Rotation des Hufbeins zu erkennen. Die Behandlung erfolgt je nach Schweregrad sofort mit entzündungshemmenden Präparaten, Ruhigstellung und angepasster Fütterung. Besonders in der akuten Phase ist schnelles Handeln entscheidend, um dauerhafte Hufveränderungen zu verhindern.
Langfristiges Management nach einem Reheschub
Nach einem überstandenen Reheschub ist ein langfristiger Therapieplan nötig. Dazu gehören regelmäßige Hufbearbeitung, Bewegung unter Aufsicht, die Vermeidung von Fruktan-reichem Futter sowie medizinische Kontrollen. Auch das Monitoring von Gewicht und Hormonstatus ist unerlässlich. Pferde, die bereits eine Rehe durchlebt haben, gelten als Risikopatienten – Rückfälle können durch konsequentes Management verhindert werden.
Vorbeugung ist der beste Schutz
Die wichtigste Maßnahme gegen Hufrehe ist Vorbeugung. Dazu gehört eine angepasste, fruktanarme Fütterung, vor allem im Frühjahr und Herbst, wenn der Zuckergehalt im Gras besonders hoch ist. Eine artgerechte Haltung mit ausreichend Bewegung, kontrollierte Gewichtsentwicklung und regelmäßige Blutuntersuchungen bei Risikopferden helfen, die Erkrankung gar nicht erst entstehen zu lassen. Gute Stallorganisation und Achtsamkeit im Alltag sichern langfristig die Hufgesundheit deines Pferdes.

Die wichtigsten Fragen zur Erkrankung
Wir haben die häufigsten Fragen unserer User für Dich zusammengestellt.
Was ist Hufrehe genau?
Hufrehe ist eine Entzündung der Huflederhaut, die zu starken Schmerzen und Hufveränderungen führen kann.
Wie erkenne ich Hufrehe bei meinem Pferd?
Durch klammer Gang, warme Hufe, vermehrtes Liegen und Schmerzen beim Hufheben.
Ist Hufrehe heilbar?
Ja, bei früher Behandlung ist eine vollständige Heilung möglich – chronische Schäden bleiben jedoch manchmal zurück.
Wie entsteht Hufrehe?
Meist durch Überfütterung, Weidegras mit hohem Fruktangehalt oder Stoffwechselstörungen wie EMS.
Was kostet die Behandlung einer Hufrehe?
Zwischen 150 und 600 EUR, je nach Verlauf und Therapiedauer.
Ist Hufrehe ansteckend?
Nein, Hufrehe ist nicht infektiös und nicht übertragbar.
Wie kann ich Hufrehe verhindern?
Durch angepasste Fütterung, Gewichtsmanagement und regelmäßige Hufpflege.
Welche Pferderassen sind besonders betroffen?
Leichtfuttrige Rassen wie Shettys, Isländer und Haflinger.
Kann ein Pferd mit Hufrehe wieder geritten werden?
Nach vollständiger Ausheilung und je nach Hufzustand ist das möglich – nach Rücksprache mit Tierarzt und Hufschmied.
Was tun bei einem akuten Reheschub?
Sofort Tierarzt rufen, das Pferd ruhigstellen und die Hufe kühlen.
