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Rot-weiße Perser-Katze liegt mit dem Kopf auf Steinen und guckt in die Kamera

Eine Augenerkrankung, die jede Katze treffen kann

Weitere Bezeichnungen:
Feline Hornhautnekrose, Hornhautsequester, Cornea nigra

Bei der Hornhautnekrose wird ein zentral gelegener Teil der Hornhaut abgestoßen. Die Abstoßung (Sequestierung) ist die Folge eines Prozesses bei dem das Epithel, also die funktionierenden, oberflächlichen Zellen, abstirbt.

Manche Rassen sind anfälliger als andere. Deshalb werden genetische Faktoren vermutet. Kommt eine mechanische Reizung und eine Infektion hinzu, kann eine Hornhautnekrose entstehen.

In einigen Fällen ist die Corna nigra klar vererbt. In diesem Fall sollte die Katze von der Zucht ausgeschlossen werden.

Einer Katze wird von einer Tierärztin das Auge untersucht

So erkennst Du eine Hornhautnekrose bei Katzen

  • Braune oder schwarze Verfärbung, meist in der Mitte des Auges beginnend
  • Vermehrter Tränenfluss
  • Häufiges Zukneifen des Auges
  • Häufiges Wischen mit der Pfote über das betroffene Auge
  • Trübung der Hornhaut

Diese Rassen sind besonders betroffen

Auch wenn die Krankheit vermehrt bei Katzen bestimmter Rassen und Mischlingen aus diesen Rassen auftritt, kann eine Hornhautnekrose prinzipiell bei jeder Katze auftreten. Es macht also Sinn, dass Du Deiner Katze ab und zu mal genauer in die Augen guckst!

So wird eine Hornhautnekrose bei Katzen behandelt

In den meisten Fällen ist die einzige erfolgversprechende Therapie die operative Entfernung des abgestorbenen Gewebes. Deine Katze bekommt davon nichts mit, denn die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt.

Zusätzlich ist oft eine vorbereitende und in jedem Fall eine Nachbehandlung mit Salben und/oder Tropfen erforderlich. Der Tierarzt informiert Dich über den genauen Ablauf für Deine Katze.

Je nach Schwere und Ausprägung der Erkrankung, musst Du Deine Katze vor der Operation mit Salben oder Tropfen behandeln. Ziel ist es die Entzündung der Hornhaut zu vermindern. Das beugt Komplikationen und späteren Rückfallen vor.

Dadurch ist eine Planung der Operationstermins möglich. So kannst Du Dich besser auf die notwendigen Schritte vorbereiten.

Dazu gehört, dass Du einen geschützten Bereich für Deine Katze schaffst. Das bedeutet, die Isolation von gegebenenfalls weiteren im Haushalt lebenden Tieren, aber auch die Entfernung aller Möbelstücke aus dem entsprechenden Raum. Denn es muss sichergestellt werden, dass Deine Katze nach der Operation nicht springt, weil die Erschütterungen zu Komplikationen führen können.

Die Operation sollte von einem Tierarzt oder einer Tierklinik durchgeführt werden, die Erfahrung mit der chirurgischen Therapie von Augenerkrankungen bei Katzen hat. Es gibt auch Zentren, die sich auf Augenheilkunde bei Tieren spezialisiert haben und dementsprechend Hornhautnekrosen besonders routiniert operieren.

Für den Eingriff wird ein Operationsmikroskop genutzt. Dadurch können die feinen Strukturen im Auge viel detaillierter dargestellt werden. Das Ziel ist es so viel Gewebe wie nötig abzutragen und gleichzeitig so viel gesunde Hornhaut wie möglich zu erhalten.

Glücklicherweise sind gerade zu Beginn der Erkrankung häufig nur die oberen Hornhautschichten betroffen. Die Abtragung ist in diesem Fall risikoarm. Die entstehende Narbe auf der Hornhaut ist bläulich-milchig und beeinträchtigt das Sehvermögen Deiner Katze kaum.

So gut der Tierarzt Deine Katze auch vorab untersucht: Das tatsächliche Ausmaß der Nekrose wird erst während der Operation klar. Besonders die Tiefe der Nekrose kann vorher schlecht abgeschätzt werden.

Um einen unkontrollierten Riss der Hornhaut und damit häufig den Verlust des Auges zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Hornhaut Deiner Katze nur soweit abgetragen wird, dass die Stabilität nicht gefährdet wird.

In besonders schweren Fällen ist die Entfernung des kompletten betroffenen Areals über die gesamte Dicke notwendig. Die entstandenen Wunde wird mit körpereigenem Bindehautgewebe durch die Chirurgen fest verschlossen. Nach dem Heilungsprozess bleib eine Trübung der Hornhaut zurück, die mehr oder weniger stark ausgeprägt sein kann. Das Sehvermögen ist nur selten deutlich beeinträchtigt. 

Zum Schutz der Hornhaut wird häufig das innenliegende dritte Augenlid über dem Auge am oberen Lid vernäht. Dadurch werden Komplikationen durch Selbstverletzung, Fremdkörper oder eindringende Krankheitserreger vermindert. Wird dieses Verfahren bei Deiner Katze angewendet ist es wichtig, dass die Katze gerade in der ersten Zeit nicht alleine ist. Denn durch die Abdeckung sieht Deine Katze auf dem betroffenen Auge zunächst nicht, bis die Naht entfernt wird.

Nach der Operation behandelst Du Deine Katze meist zwei bis drei Wochen lang mit Salben oder Tropfen weiter.

In seltenen Fällen wird eine längerfristige oder sogar dauerhafte Nachbehandlung erforderlich, um Rückfälle zu vermeiden und die Sehkraft Deine Katze zu schützen.

Außerdem ist wichtig, dass Sprünge unbedingt vermieden werden, weil es durch die Erschütterungen zu einem Riss in der Hornhaut kommen kann.

Was Du selbst tun kannst

Wenn Du eine Katze hast, die zu einer Risikorasse gehört, kann Dein Tierarzt den Tränenfluss messen. Wird dabei festgestellt, dass das Auge zu trocken ist, können regelmäßig vorsorglich gegebene Augentropfen gegebenenfalls eine Erkrankung verhindern. Auch wenn Du bemerkst, dass Deine Katze Ihre Augenlider nicht vollständig schließt, ist der Besuch beim Tierarzt sinnvoll.

Für Katzen mit Rolllidern kann eine prophylaktische Operation sinnvoll sein, um das Risiko für eine Hornhautnekrose zu verringern.

Das Wichtigste, was Du für Deine Katze tun kannst, ist deshalb beim Verdacht auf eine Hornhautnekrose oder prophylaktisch mit Deinem Liebling zu einem Tierarzt zu gehen. Der erste Ansprechpartner kann der Haustierarzt sein. Die Operation sollte im besten Fall von einem Experten durchgeführt werden.

Steht die Diagnose ist es wichtig, dass Du die Anweisungen des Arztes genau befolgst, damit die Operation am Ende zu einem guten Ergebnis führt.

  • Beobachte Deine Katze
  • Lieber einmal zu oft zum Tierarzt
  • Halte Dich genau an die Anweisungen des Arztes

Prognose für Feline Hornhautnekrosen

In viele Fällen können Katzen durch eine Operation geheilt werden und haben danach kaum, bis gar keine Einschränkungen.

Allerdings ist Prognose stark vom Zeitpunkt der Diagnosestellung abhängig. Frühzeitig erkannte Nekrosen können besser behandelt werden und haben damit insgesamt eine bessere Prognose.

Bei erblich bedingten Hornhautnekrosen kann es leider zu Rückfällen kommen, die dann erneut behandelt werden müssen.

Bleibt die Hornhautnekrose unbehandelt, kann es zum Verlust des Auges kommen.

Katze nach der Operation mit Halskragen und Knopf am Auge
Hornhautnekrose einer Katze

Das kostet die Behandlung der Hornhautnekrose

Die Kosten für die Behandlung hängen stark vom Umfang der Erkrankung und möglichen Komplikationen ab, sodass eine genaue Vorhersage nicht möglich ist.

Unsere Angaben dienen lediglich als Orientierungshilfe.

Gesamtkosten der Behandlung

500 – 2.400 EUR

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Eine der wichtigsten Therapien der Hornhautnekrose bei Katzen ist die Operation. Mit einer Katzen-OP-Versicherung deckst Du das wichtigste Risiko im Zusammenhang mit einer Hornhautnekrose kostengünstig ab.

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Weitere Informationen zur Cornea nigra

Beschreibung
Die Hornhautnekrose der Katze entsteht durch die Degeneration von Kollagen und die Aufnahme (Akkumulation) eines braunen Pigments.

Die Veränderung befindet sich sehr häufig im Zentrum der Hornhaut. In der Regel ist die Form annähernd rund (zirkulär). Die Färbung kann von hellbraun bis tiefschwarz variieren.

Heller gefärbte Defekte (Läsionen) sind oft von gesundem Epithel bedeckt. Dunkle Läsionen sind praktisch immer geschwürartig (ulzeriert). Das umgebende Epithel ist oft verschiebbar und ödematös geschwollen.

In der Regel ist die Kornea (Hornhaut) nur mittig geschädigt. In einigen Fällen erstreckt sich die Nekrose auch bis zur Descemetschen Membran.

Im Verlauf werden die Vaskularisation der Hornhaut und stromale Ödeme beobachtet.

Die Erkrankung kann einseitig oder (häufiger) beidseitig auftreten. Beide Augen können, müssen aber nicht zeitgleich betroffen sein.

Andere Bezeichnung sind: Schwarze Hornhautnekrose, Keratitis nigrum, primäre nekrotisierende Keratitis, Hornhautsequester, Cornea nigra, Hornhautmumifizierung, fokale Hornhautdegeneration mit Sequestrierung, chronische nekrotisierende Keratitis

Risikofaktoren
Bestimmte Rassen sind besonders betroffen. Dazu gehören Perserkatzen, Siamkatzen, Karthäuserkatzen, Main Coone, Himalayakatzen und Burmakatzen. Obwohl verschiedene Studien und Metaanalysen durchgeführt wurden, ist bis heute nicht klar ob die Veranlagung dominant oder rezessiv vererbt wird.

Ursache
Die Ursache der Cornea nigra ist unklar.

Die Erkrankung tritt meist bei kurzköpfigen (brachyzephalen) Katzen auf. Deshalb nimmt man an, dass Reizungen durch ein Rolllied (Entropium) und herausstehende Augen (Exophthalmus) in Kombination mit winzigen Hornhautverletzungen verantwortlich sind.

Auch eine Infektion mit dem Katzen Herpes (FHV-1) kann zur felinen Hornhautnekrose führen. Studien fanden das Virus in mehr als der Hälfte aller untersuchen Operations-Präparate. Zusätzlich konnten verschiedene andere Viren, Bakterien und Pilze identifiziert werden, für die ein Zusammenhang wahrscheinlich ist. Einige Forscher gehen davon aus, dass eine Kombination aus Infektion und mechanischen Ursachen letztlich zur Cornea nigra führt.

Pathologie
Unter dem Mikroskop findet der Pathologe im Gewebe vor allem degeneriertes Kollagen und Fibroblasten. Am Rand finden sich Entzündungszellen wie zum Beispiel Plasmazellen, Lymphozyten, polynukleäre Leukozyten, Makrophagen und Riesenzellen.

Katze bekommt Augentropfen

Die wichtigsten Fragen zur Erkrankung

Wir haben die häufigsten Fragen unserer User für Dich zusammengestellt.

Die meisten Katzen haben nach der Operation nur geringfügige Seheinschränkungen. Du musst Dir also erstmal keine Sorgen machen. Bei weit fortgeschrittenen Erkrankungen oder bei Komplikationen kann die Nekrose allerdings im schlimmsten Fall auch zur Erblindung führen.

Nein. Die Hornhautnekrose selbst kann nicht zum Tod führen. Allenfalls Spätfolgen, die nicht tierärztlich versorgt werden, können theoretisch auch lebensgefährlich werden.

Das Risiko bei der Operation der Hornhautnekrose ist nicht höher als das allgemeine Operationsrisiko. Moderne Narkosen werden oft besser vertragen und führen nur selten zu ernsthaften Nebenwirkungen. Allerdings kann es, wie bei jeder Operation, zu Komplikationen kommen, die im schlimmsten Fall die Sehkraft oder das Leben der Katze gefährden können.

Eine Übertragung auf Menschen oder umgekehrt ist nicht möglich. Da bei der Entstehung der Erkrankung allerdings Viren wie z.B. Katzenherpes (FHV-1) eine Rolle spielen, ist eine Übertragung von Tier zu Tier denkbar, wenn eine genetische und/oder traumatische Vorbelastung besteht.

Einige Rassen sind besonders gefährdet. Wenn Du eine solche Katze oder einen Mischling aus diesen Rassen hast, solltest Du mit Deinem Tierarzt über das Nekrose-Risiko sprechen. Er wir dann ggf. empfehlen den Tränenfluss zu messen und ggf. fehlende Tränenflüssigkeit durch regelmäßige Gabe von Augentropfen zu ersetzen. In manchen Fällen können vorsorgliche Operationen, z.B. beim Rolllid, sinnvoll sein, um eine Nekrose zu verhindern.

Die Nekrose selbst kann sehr starke Schmerzen verursachen. Allerdings gibt es auch Katzen die keine Anzeichen für Schmerzen zeigen. Das kann auch mit rassetypischen Besonderheiten zusammenhängen. So gibt es z.B. bei Perserkatzen deutlich weniger Nervenfasern im Gebiet der Augen als bei anderen Rassen.

Die gesamte Behandlung der Hornhautnekrose bei Katzen kann über 2.000 EUR kosten.

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