Kontakt Schaden
×
Beratung & Hilfe
Kontakt & Termin
Hund verschüttet Kaffeetasse über Laptop

Autor: Oliver Janes

Wer ein Tier hält, übernimmt Verantwortung – das ist klar. Aber vielen Hunde- und Pferdehaltern ist nicht bewusst, wie weit diese Verantwortung rechtlich reicht. Denn wenn dein Tier einen Schaden verursacht, haftest du in vielen Fällen auch dann, wenn du selbst gar nichts falsch gemacht hast. Grund dafür ist die sogenannte Gefährdungshaftung nach § 833 BGB. Was das genau bedeutet und warum eine Tierhalterhaftpflicht so wichtig ist, erfährst du hier.

Was ist die Gefährdungshaftung?

Die Gefährdungshaftung ist ein rechtliches Prinzip, das dich allein wegen der potenziellen Gefahr haftbar macht, die von deinem Tier ausgeht – unabhängig davon, ob du schuld bist oder nicht. Die gesetzliche Grundlage dafür ist § 833 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch). Dort heißt es:

„Wer ein Tier hält, ist verpflichtet, den Schaden zu ersetzen, den das Tier einem Dritten zufügt.“

Mit anderen Worten: Schon die Tatsache, dass Tiere unberechenbar reagieren können, reicht aus, um dich als Halter in die Pflicht zu nehmen. Dein Hund springt auf die Straße und verursacht einen Unfall? Dein Pferd erschreckt sich auf der Koppel und verletzt jemanden am Zaun? In all diesen Fällen haftest du – auch wenn du selbst vorsichtig warst.

Warum trifft das vor allem Hunde- und Pferdehalter?

Bei sogenannten „Luxustieren“ wie Hunden oder Pferden greift die Gefährdungshaftung voll. Im Unterschied dazu gelten für „Nutztiere“ wie Kühe oder Hühner andere Regeln – hier könnte unter bestimmten Umständen ein Entlastungsbeweis möglich sein. Für deine Fellnase oder dein Reitpferd jedoch nicht. Sobald dein Tier einen Schaden verursacht, musst du dafür geradestehen – ausnahmslos.

Welche Schäden können entstehen?

Die Bandbreite möglicher Schäden ist groß – und schnell wird es teuer:

  • Personenschäden: Ein Spaziergänger wird vom Hund angesprungen und verletzt sich.
  • Sachschäden: Dein Pferd beschädigt einen Weidezaun oder tritt gegen ein parkendes Auto.
  • Vermögensschäden: Aufgrund eines Unfalls mit deinem Tier fällt jemand längere Zeit im Beruf aus – der Verdienstausfall muss ersetzt werden.

Gerade bei Personenschäden können die Kosten in die Hunderttausende gehen. Ohne Versicherung kann das existenzbedrohend werden.

Warum ist eine Tierhalterhaftpflichtversicherung so wichtig?

Die Tierhalterhaftpflicht springt genau dann ein, wenn es hart auf hart kommt. Sie übernimmt:

  • die Prüfung, ob du überhaupt haftest,
  • die Kosten für berechtigte Schadenersatzforderungen,
  • und wehrt unbegründete Ansprüche für dich ab.

Ein guter Tarif deckt auch Sonderrisiken ab – etwa Schäden an gemieteten Reitanlagen, Auslandsaufenthalte, oder Schäden durch ungewollte Deckakte.

Besonders wichtig: In vielen Bundesländern ist die Hundehaftpflicht gesetzlich vorgeschrieben – in Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Thüringen und weiteren. Für Pferdehalter ist sie (noch) freiwillig, aber dringend zu empfehlen.

Fazit: Verantwortung zeigen heißt vorsorgen

Du kannst noch so gut auf dein Tier achten – eine hundertprozentige Kontrolle gibt es nie. Die Gefährdungshaftung sorgt dafür, dass du trotzdem für Schäden aufkommen musst. Mit einer Tierhalterhaftpflichtversicherung schützt du dich vor den finanziellen Folgen und kannst dich darauf konzentrieren, was wirklich zählt: die Freude am Leben mit deinem Tier.

Oh nein! Dein Browser ist veraltet.

Bitte nutze einen modernen Browser wie z.B. Google Chrome, damit Du alle Funktionen unserer Website nutzen kannst.
Alternativ helfen wir Dir unter 02233 / 99 07 60 50 gerne telefonisch weiter!

Google Chrome herunterladen OK, verstanden!